Konzeption einer Ausstellungs- und Katalogreihe

in Zusammenarbeit mit dem Siegerlandmuseum Oberes Schloß

 

I. Ziele der ASK

„Die Beständigkeit in dem Zusammenschluss individueller Künstlerpersönlichkeiten, wie sie im Siegerland gelebt wird, sucht landesweit ihresgleichen.“1

So lobten Walter Nienhagen und Karl Wilhelm Kirchhöfer die Arbeitsgemeinschaft Siegerländer Künstler (ASK) 1998 anlässlich ihres 75-jährigen Bestehens. Die ASK ist ein Zusammenschluss von Individualisten. Es handelt sich um eine Ausstellungsgemeinschaft und nicht um eine Gruppe im Sinn von gemeinsamer Arbeit an Projekten etc., wie schon Jürgen Schawacht nachdrücklich betonte.
Der Beständigkeit der ASK liegen ebenso beständige Ziele zugrunde, die schon ihr erster Vorsitzender in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts Daniel Nöh formulierte:

„Den Geschmack wollen wir bilden, die Liebe zur Kunst heben und fördern und auch ein größeres Verständnis für die verschiedenen Anschauungen in der bildenden Kunst heranziehen.“2

Der Kontakt zwischen Künstler und Betrachter genießt in der ASK höchste Priorität. Der einzelne Künstler soll in seiner Individualität gefördert werden. Gleichzeitig soll das individuelle Kunstverständnis verbreitet werden. Es geht darum, eine Kunst-Öffentlichkeit zu schaffen. Diese Öffentlichkeit drückt sich in Besucher- und Verkaufszahlen aus.

II. Aktuelle Situation
Heute findet der Kontakt zwischen Künstler und Betrachter typischerweise auf Vernissagen statt. Ein ausgewähltes Publikum, das per Post zur Ausstellungseröffnung geladen wurde, wird mit Vorträgen und einem Glas Sekt unterhalten. Darüber hinaus versucht die ASK durch Gemeinschaftspublikationen aufzutreten, in denen der einzelne Künstler mit Kurzbiographie und Arbeitsexempel vertreten ist. Wie schon Gunhild Müller-Zimmermann bemerkte,

„stellen die gewählten Zugänge immer nur eine von vielen Betrachtungsmöglichkeiten von Künstlern und Kunstwerk dar“.3

Diese Herangehensweise zeigt in jüngster Zeit leider nicht den gewünschten Erfolg. Die Besucherzahlen entsprechen nicht den Erwartungen, die Verkäufe gehen zurück. Der einzelne Künstler kann mit Gruppenpublikationen auf nationalem oder gar internationalem Parkett kaum etwas bewirken. Es kann nicht Sinn und Zweck der ASK sein nur ein sehr schmales Publikum zu erreichen, das zudem selbst per Mail etc. dazu eingeladen wurde. Auch dies gehört zu den Urgrundsätzen der ASK und besitzt heute mehr Aktualität denn je:

„Wir warten nicht des Tages, wo gewisse Kreise aus den bekannten Gründen sich „verpflichtet“ fühlen wenigstens einmal in jeder Halbjahresausstellung „gewesen zu sein“…“ 4

Stattdessen zeichnet sich ein neuer Trend ab, der nach neuen Herangehensweisen verlangt. Bezieht man neueste Publikationen der ASK ein, so fallen wiederholt Schlüsselbegriffe wie „Stilpluralismus“, „Materialpluralismus“, „Vielfalt“. Wie schon Barbara Steffen und Ute Volkmann konstatierten, soll in Zukunft mehr Wert auf die Eigenverantwortung des Künstlers für seine Arbeiten gelegt werden. Das jeweilige Profil, ja die jedem Künstler eigene Handschrift sollen stärker als bisher herausgearbeitet werden. Es wird mehr Wert auf den Dialog zwischen Künstler und Betrachter in unmittelbarer Nähe des Kunstwerks gelegt. Das Ausstellungsprojekt „in turn“ kann dabei als richtungsweisend verstanden werden.

III. Vorschlag
Wir schlagen eine ASK-Katalogreihe vor, die in vierteljährlichem Abstand erscheinen und speziell ein ASK-Mitglied beleuchtet. Davon versprechen wir uns, verschiedene Aspekte und Effekte:
•    Zeitgenössische Künstler des Siegerlandes transportieren ihr Publikum in das Siegerlandmuseum Oberers Schloß.
•    Regionale Siegerländer Künstler Zusammenarbeit mit dem regionalen Siegerlandmuseum schafft Identität
•    Der Künstler erhält das für ihn wichtigste Instrument für weitere Ausstellungsbewerbungen andernorts.
•    Regionale Sammler Siegerländer Künstler erfahren eine Aufwertung ihrer Sammlungen.
•    Über die ISBN wird der Künstler auch im Buchhandel gefunden und in der Deutschen Bibliothek geführt.
•    In über 50% der Fälle wäre das Siegerlandmuseum der erste Herausgeber eines Kataloges. (14 von 27 ASK-Mitgliedern haben noch keinen Einzelkatalog gehabt.
Davon sind 8 über 50 Jahre alt.)
Mareen Welters, Siegen 22.3.2007

1 Arbeitsgemeinschaft Siegerländer Künstler, 75 Jahre Arbeitsgemeinschaft Siegerländer Künstler, Siegen 1998, S. 4.
2 Jürgen H. Schawacht, … der Öffentlichkeit einen Überblick über das heimische Kunstschaffen zu geben…, in: ASK, 75 Jahre Arbeitsgemeinschaft Siegerländer Künstler, Siegen 1998, S. 5-12, hier S. 5.
3 Gunhild Müller-Zimmermann, Einleitung und Zugänge, in: ASK, A-Z. Städtische Galerie Haus Seel und Ausstellungsforum Haus Oranienstraße (Ausstellungskatalog Siegen 8. Mai-15. Juni 2003) Siegen 2003, o. S.
4 Jürgen H. Schawacht, … der Öffentlichkeit einen Überblick über das heimische Kunstschaffen zu geben…, in: ASK, 75 Jahre Arbeitsgemeinschaft Siegerländer Künstler, Siegen 1998, S. 5-12, hier S. 9.

Vorschlag

4 Ausstellungen á 3 Monate im Jahr
Keine Eröffnung, sondern Ankündigung eines Künstlergespräches ausschließlich über die Tagespresse, die dazu eingeladen wird. Einen Termin dafür fest etablieren.

Fazit: Ein kleiner Katalog ist billiger als eine Eröffnung und wirkt für den Künstler und für das Museum  nachhaltiger.

Entwurf der Organisationsstruktur

Offen: Wer schreibt die Texte zu den Künstler? Wie wird das projekt finanziert?

Wann: Aprilsitzung ASK

Was: Festlegung der ausstellenden Künstler für das Folgejahr

Wer: ASK

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Wann: Mai des Vorjahres

Was: Terminplanung der Ausstellungen für das Folgejahr; Ausstellungstermine: 3 x im Jahr (alle 4 Monate)

Wer: Siegerlandmuseum in Abstimmung ASK

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Wann: Juni des Vorjahres

Was: Der jeweilige Künstler übergibt seine Bilddaten, Bildangaben und korrekte Vita (nach ASK-PDF-Katalog-Vorbild) an ASK Koordinator, der die Daten aufbereitet und an Grafiker weiterleitet.

Wer: ausstellender Künstler/ASK-Ko / Grafiker

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Wann: September des Vorjahres

Was: Druckvorlage von Grafiker muss von jeweiligem Künstler geprüft, ggf. korrigiert und somit freigegeben werden.

Wer: Künstler/ ASK-Ko / Grafiker

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Wann: September des Vorjahres

Was: Meldung der Ausstellungstermine an Veranstaltungskalender überregional

Wer: Siegerlandmuseum

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Wann: September des Vorjahres

Was: Katalog (korrigiert) wird zum Druck freigegeben

Wer: ASK-Ko / Grafiker / Siegerlandmuseum / Sponsoren

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Wann: Oktober des Vorjahres

Was: Druck der Kataloge

Wer: Grafiker

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Wann: Januar

Was: Meldung des Ausstellungsprogramms an Veranstaltungskalender “Kultur aktuell”

Wer: ASK/Siegerlandmuseum

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ggf. etwaige Sonderveranstaltungen klären, Künstlergespräch, Künstler-/Kuratorenführung, Workshop

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Wann: 4 Monate vor Ausstellungsbeginn

Was: Pressemitteilung an Fernsehen und Quartalsmagazine Top-Magazin

Wer: ASK/Siegerlandmuseum
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Wann: Ca 8 Wochen vor Ausstellungsbeginn

Was: Pressemitteilung an Stadtmagazin

Wer: ASK/Siegerlandmuseum
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Wann: Ca 6 Wochen vor Ausstellungsbeginn

Was: Pressemitteilung an 14-tägige Presse

Wer: ASK/Siegerlandmuseum
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Wann: 2 Wochen vor Ausstellungsbeginn

Was: Pressemitteilung/Einladung zum Pressegespräch mit Künstler vor Ort & Textinfo zur jeweiligen Ausstellung an den Bürgermeister geben

Wer: ASK/Siegerlandmuseum

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Wann: ca. 1 Woche vor Ausstellungsbeginn

Was: Aufbau der Ausstellung im Siegerlandmuseum, Preisliste, Versicherungsliste

Wer: Künstler/ASK-Ko

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Wann: ca. 1 – 2 Tage nach Aufbau

Was: Pressetermin vor Ort mit Künstler

Wer: Künstler/Siegerlandmuseum

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Wann: ca. 1 Woche nach “Eröffnung”

Was: Ankündigung des Künstlergesprächs über die regionale Tagespresse, die darin auch zum Gespräch eingeladen wird

Wer: ASK-Ko / Siegerlandmuseum

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Wann: ca. 2 Wochen nach “Eröffnung”

Was: Künstlergespräch vor Ort (bevorzugt immer zu einem festen Termin; z.B. am frühen Sonntag abend)

Wer: Künstler/Siegerlandmuseum

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Wann: je nachdem…

Was: Durchführung (inkl. Ankündigungen) etwaiger Sonderveranstaltungen (z.B. Künstlerführung o.ä.)

Wer: Künstler/Siegerlandmuseum

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Wann: letzter Tag der Ausstellung

Was: Abbau

Wer: Künstler/ ASK-Ko

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